oberehalde1947Vorgeschichte

Die obere Halden- und die Bremgarterstrasse waren in den 30er und Kriegsjahren von Bauern, Klein- und Feierabendbauern, von Arbeitern und Angestellten der Strohindustrie bewohnt. Während den Krisen- und Kriegsjahren waren die meisten Bewohner Selbstversorger. Jedes Haus hatte seinen eigenen Gemüsegarten. Die Häuser hatten Holzheizungen und es wurde noch auf Holzherden gekocht. Das Holz-, Beeren und Pilzsammeln war überall üblich und die Kinder wurden frühzeitig für diese Arbeit eingespannt. Alle 4 Jahre war ein Flug Jahr der Maikäfer. Diese waren damals ein Plage im Gemüse- und Ackerbau und es gab für das Einsammeln der Käfer Geld. Eine willkommene Gelegenheit für die Aufbesserung des Sackgeldes der Kinder.

Im Herbst traf man sich beim Hüten des Viehs auf abgelegen Wiesen. Bei all diesen Tätigkeiten verbanden die Kinder die Arbeit mit Spielen auf unterschiedliche Weise. Die Gegend der heutigen Waldhütte bot für Spiele besonders ideale Bedingungen. Wintersport mit primitiven Mitteln betrieb man im Huerehölzli und die spannendsten Hockeyspiele fanden auf dem Fröschenteich statt.

Während des 2. Weltkrieges mussten die Älteren in die RS und in den Aktivdienst. So verlor man sich etwas aus den Augen.

In den 50er Jahren wollten die Oberdörfler und Halder die harte, aber schöne Jugendzeit wieder beleben. Man traf sich jährlich zum Haldertag und nannte sich die Halder Garde. Treffpunkt war immer der erste Samstag vor dem Bettag um 14:30 in der Halde bei der «Villa Kanilla». Man veranstaltete Wettkämpfe mit der Steinschleuder, erzählte sich zum x-ten Mal die Heldentaten aus der Jugend und die neusten Witze. Gegen Abend besorgte man sich Bier, Brot und Fleisch und am Lagerfeuer ging das Zusammensein bis in die Frühe.

Bei einem solchen Anlass mit grausigem Regen kam der Gedanke auf in einer Hütte wäre es doch angenehmer. Der Gedanke zündete! Kurt Meyer, «Schlosser» hatte die Verbindungen zur Materialbeschaffung und Erwin Sturzenegger, «Borel», die Pläne im Kopf. Das Werk war beschlossene Sache.

huettenbauBaugeschichte

Um die Jahreswende 1961, richtete ein starker Schneefall im Wald an den Jungwuchsbeständen grosse Schäden an. Die Waldbesitzer mussten deshalb grosse Waldflächen abholzen. Die jungen Tannen fanden wegen dem Überangebot kaum Abnehmer. Im Herbst 17.9.1963, konnten wir vom Forstamt einen grosse Anzahl Tannen übernehmen. Sie eigneten sich aber nicht für den vorgesehenen Bau. Wir kauften deshalb 350 m Telefonstangen, die wir spalten und so für den Hüttenbau verwenden konnten. Am 28.9. 1963 fand der Spatenstich und das Ausheben des Fundaments statt. Jeden Samstag waren 15 bis 20 Leute im Einsatz.

Das die Halder eine Hütte bauten, sprach sich rasch herum. Firmen und Handwerker spendeten das Eine oder Andere. Es verging kaum ein Arbeitssamstag, ohne dass nicht eine oder mehrere Kisten Bier gespendet wurden. Dies liess auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz kommen. Die Verpflegungszeiten wurden manchmal recht lange ausgedehnt. Am 28.12.1963 wurden die Türen angeschlagen. Der Innenausbau konnte beginnen. Dieser beschäftigte uns die ersten Monate im 1964.

1965 wurde ein Schopf und ein Keller angebaut. Dabei stiess man auf ein Mauerwerk, dass von einem Archäologen untersucht wurde (weitere Infos dazu).

Für den Bau der Blockhütte wurden mindestens 3000 Stunden Fronarbeit geleistet. Wieviele Stunden für den Gesamtbau geopfert wurden und was es gekostet hat, ist nicht bekannt.

 

gruendung1964Vereinsgründung

Die Halder Garde war jetzt Besitzerin einer Waldhütte. Zunehmend mussten wir aber feststellen, dass eine Rechtspersönlichkeit fehlte. Versicherungen mussten abgeschlossen werden und die Behörde wollte eine rechtsgültige Adresse. Wir gründeten deshalb einen Verein und trafen uns am 11.4.1964 im Restaurant «Schönau». Den Vorsitz führte Werner Dubler, der auch die Statuten vorbereitet hatte. Als ersten Präsidenten wählte die Versammlung den Initiator Kurt Meyer. Als Vorstandmitglieder wurden Werner Dubler, Aktuar, Ernst Sturzenegger, Kassier, sowie als Beisitzer Erwin Sturzenegger und Josef Meier gewählt.